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AN FRIEDRICH WILHELM HITZIG |
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O. D. [Frühsommer 1805] Ueber die Besetzung der frei gewordenen Stelle am Paedagogium zu Lörrach. Vorgeschlagen sind vom Ephorat Ulrici, Gerbel und Fischer. Ulrici, ein „talentreicher, geschickter iunger Mann" würde sich zweifellos eignen. Aber Pfunder in Pforzheim, der wesentlich älter ist, hat bessere Aussicht. ...Liefert das Pädag[ogium] Setzlinge auf Ostern? Ich bin begierig auf die Promotionen, da das Gymnasium dermalen selbst keine Primaner hat u. also keine Novitzen machen kann. Was wird man anfangen, wenn keiner von außen kommt? Was, wenn nur einer oder zwey, ausgerüstet mit allen Requisiten, erscheinen? Was, wenn mittelmäßige Subjekte zum Vorschein kommen, die man im zweifelhaften Fall hinschieben kann, wohin man sie, von äußern Rücksichten motivirt, gerne schicken will? Wird man leichter von der halbgesetzlichen Maxime abgehn, sie noch ein Jahr nach Prima in den Vorofen einzustützen oder fester daran halten? Tempus docturus. Hast Du nicht Lust zu Lidolsheim? Man hat Hofnung, daß dieses Jahr die Schnaken wohl gerathen. Laß ’s bleiben! Das arme Minelein soll nicht von diesen Blutsaugern trübelirt werden. Grüße mir das herzige Minelein u. sein gutes Schwesterlein u. das liebe Müterlein und macht euch droben irgendwo ein warmes Nestlein. Mit Haltingen u. Hausen war nichts mehr zu thun. Es wäre mir auch leid gewesen, wenn Du Dich vom Unmuth über eine gegenwärtige u. vorübergehende Widerwärtigkeit hattest übernehmen lassen, einen Schritt zu thun, der Dich einst bei kälterem Blut oder im Conflikt neuer Unannehmlichkeiten wieder gereuet hatte. Das Bessere ist des Wartens werth. Aber gell, i ha guet sage! Mich iukts neuerdings gewaltig, auch abzuscheiden u. daheim zu seyn. Wie sollte der Thau herabfallen vom Hermon auf die Berge Zions, heist das vom Belchen! Wie sollte die köstliche Salbe duften auf dem Haupte des Priesters u. herabrieseln in den Bart und aus des Gewandes Saum! Gott der Herr behüte Dich und Deine Lieben.
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Dieser Brief findet sich nicht in Hitzigs
Nachlass, er wurde nur von Karl Obser, |